Zementfliesen: Warum Sie sich nicht davon abbringen lassen sollten
Wir hören es in letzter Zeit immer häufiger: „Der Architekt, Fliesenleger, Generalunternehmer … hat mir von Zementfliesen als Bodenfliesen abgeraten, weil sie so empfindlich sind. Aber eigentlich möchte ich lieber Zementfliesen.“ Wir sagen: „Egal, ob Boden oder Wand - lassen Sie sich nicht davon abbringen!“ Auch wenn es inzwischen wirklich schöne Alternativen in allerlei Ausführungen gibt, so sind handgefertigte Zementfliesen einfach unvergleichlich. Allein die kräftigen und vielfältigen Farben bleiben unerreicht. Und auch in Sachen Haptik, Originalität und Charme kommt keine alternative Fliese an sie heran. Bleiben Sie ruhig bei Ihrer Entscheidung, denn so schlimm, wie manche „Fachleute“ behaupten, sind Zementfliesen keinesfalls.
Zementfliesen werden nicht gebrannt
Es stimmt zwar, dass Zementfliesen empfindlicher sind als zum Beispiel Feinsteinzeugfliesen. Das liegt vor allem daran, dass diese Fliesen nicht gebrannt, sondern nur unter hohem Druck gepresst werden und damit offenporig sind. Doch nur so sind die schönen Farben möglich, die eine gebrannte Bodenfliese aus Feinsteinzeug nicht in diesem Ausmaß bieten kann. Insbesondere aber bezieht sich die Empfindlichkeit auf das unbehandelte Produkt, also die „rohe“ Zementfliese. Hält man sich jedoch an die Anweisungen für die Verlegung und Pflege und beachtet insbesondere die Hinweise für eine ausreichende Imprägnierung, dann hat man mit echten Zementfliesen einen Boden, der einem - ganz gleich, ob in der modernen Neubauwohnung, im Einfamilienhaus oder in der Gründerzeitvilla - lange Freude bereiten wird.
Direkt zur Verlege- und Pflegeanleitung für Zementfliesen
Zementfliesen verlegen: eine Frage der Gründlichkeit
Dazu gehört, dass man schon bei der Verlegung einige wichtige Punkte beachtet, zum Beispiel, dass man in Abschnitten arbeitet und in hohem Maße auf Sauberkeit achtet. Eine unbehandelte Zementfliese ist offenporig, und es kann Schmutz einziehen. Vor dem Verlegen sollten Zementfliesen daher sauber und trocken sein. Dasselbe gilt natürlich für den Untergrund.
Nach dem Verlegen (und vor dem Verfugen) müssen die Fliesen erneut gereinigt und auch schon ein erstes Mal mit einem „Fleckstopp“ imprägniert werden, um zu vermeiden, dass beim Verfugen Schmutz eindringt.
Schmutz vermeiden
Hier passieren nach unserer Erfahrung oft Fehler. Die Fliesen werden nicht gründlich genug gereinigt und vorimprägniert. Fugenmaterial kann in die Zementfliese eindringen und verschmutzt sie. Verunreinigungen an der Oberfläche kommen hinzu. Dann wird der Boden imprägniert, und der Dreck bleibt da. Das ist überaus ärgerlich, denn die schönen Designfliesen aus Zement mit ihren tollen Mustern haben nun einmal ihren Preis, und die Verlegung ist aufwändig und ebenfalls nicht gerade billig. Wenn es am Ende dreckig und ungepflegt aussieht, kann man den Ärger der Eigentümer gut verstehen. Natürlich kann es trotz aller Vorsicht dennoch einmal zu Verschmutzungen kommen. Diese müssen mit Spezialreinigern oder sogar mithilfe eines Diamond Cleaning Systems (DCS) (auch „Twistern“ genannt) entfernt werden. An geeigneten Reinigungsmitteln sollte man bei Zementfliesen jedenfalls nicht sparen.
Den richtigen Fliesenkleber verwenden
Durch ihre Offenporigkeit nehmen Zementfliesen auch mehr Wasser auf als andere Fliesen. Das kann dazu führen, dass sie sich absenken, wenn die Wasseraufnahme zu hoch ist (so genannte „Verschüsselung“). Dem kann man mit einem schnell härtenden und flexiblen Fliesenkleber mit kristalliner Wasserbindung entgegenwirken. Am besten geeignet ist dafür ein so genannter Mittelbettmörtel aus dem Fachhandel. Damit können auch die geringfügigen Höhenunterschiede der Zementfliesen ausgeglichen werden – immer daran denken: Es handelt sich um Handarbeit, keine Fliese ist exakt wie die andere, und genau das ist ja auch gewollt.
Nur ungefärbte Fugenmasse verwenden
Ein weiterer Fehler, der zu unschönen Ergebnissen bei der Verlegung von Zementfliesen führen kann, ist die Verwendung von gefärbtem Fugenmörtel. Wie schon gesagt – durch die offenen Poren der nicht gebrannten Zementfliese kann allerlei Schmutz und eben auch Farbe eindringen. Vor dem Verfugen werden die Fliesen zwar an der Oberfläche imprägniert, aber die Farbe kann an den Kanten eindringen und dann die Oberfläche an den Rändern verfärben. Vor allem bei Zementfliesen mit einem hellen Hintergrund ist dies besonders sichtbar. Man sollte daher immer ungefärbten Fugenmörtel verwenden. Dieser kann selbst hergestellt oder als fertiges Produkt von einem namhaften Hersteller erworben werden.
Zementfliesen vertragen keine Säure
Hält man sich an die Verlegeanleitungen der Hersteller, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Für die anschließende Pflege von Zementfliesen gibt es dann noch zwei wesentliche Empfehlungen: Reinigen Sie Ihren Zementfliesenboden niemals mit säurehaltigen Mitteln (zum Beispiel Essigreiniger) und verwenden Sie einfache Schmierseife zum Putzen.
Mit der Zeit entwickeln Zementfliesenböden eine wunderbare Patina, ein unverwechselbares Aussehen, das Wärme und Geborgenheit ausstrahlt.
Lassen Sie sich nicht von Ihrem Wunsch nach Zementfliesen abbringen
Zugegeben, die Handhabung von Zementfliesen, insbesondere die Verlegung und Imprägnierung, ist aufwändiger als bei normalen Fliesen. Doch die Ergebnisse sprechen für sich. Auch wenn es inzwischen wunderbare Feinsteinzeugfliesen gibt, die den schönen Dekoren der Zementfliesen nachempfunden sind – mit dem Original sind sie nicht zu vergleichen. Sie sind einfach ein anderes Produkt – perfekter in der Linienführung und leichter zu verlegen, aber ohne die Vielfalt der Farben und Dekore sowie der besonderen Haptik der Zementfliesen.
Und noch etwas kommt hinzu: Zementfliesen haben eine circa fünf Millimeter dicke Farbschicht. Sollte etwas auf die Fliesen fallen und kleine "Macken" verursachen, sehen Sie dies so gut wie gar nicht. An der beschädigten Stelle muss lediglich die Imprägnierung erneuert werden. Wie jede andere Fliese verträgt allerdings auch eine Zementfliese keine grobe Behandlung mit harten oder spitzen Gegenständen. Bedenken Sie, dass die Fliesen nicht gebrannt werden und ihre Oberfläche daher nicht so "hart" ist wie zum Beispiel bei Feinsteinzeugfliesen. Genau das jedoch macht die besondere Oberflächenanmutung aus.
Wenn Sie sich also in Zementfliesen „verliebt“ haben, dann lassen Sie sich nicht davon abbringen – es sei denn, die Gegebenheiten in Ihrem Haus lassen den Einsatz von Zementfliesen schlicht nicht zu, zum Beispiel, weil die erforderliche Aufbauhöhe nicht zur Verfügung steht. Ansonsten machen Sie Ihren Traum wahr und entscheiden Sie sich für das Original.
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Sie möchten noch mehr über unsere Zementfliesen erfahren? Dann bestellen Sie unseren Katalog, stöbern Sie in aller Ruhe und zeigen Sie Ihren "Zweiflern", wie schön ein Boden oder eine Wand mit Zementfliesen aussieht. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.
Autor/in
Silke Wiegand
Online-Redakteurin B.A., Dipl.-Übersetzerin | Spezialistin für Content-Creation, Content-Marketing, SEO, Text, Presse und PR
Kommentare
Kommentar von Maraike Eberth |
Hallo ;-)
Danke für den netten Beitrag! Ich dachte immer, Zementfliesen sehen immer grau aus und nicht bunt, genauso wenig wusste ich, dass die keine säuerlichen Mittel vertragen... Aber das hält mich nicht davon ab mir die als schöne alternative für unser neues Haus zu überlegen! Ich bin dankbar für den ausführlichen Beitrag, der ja schön alles und verständlich zusammenfasst. Ursprünglich wollte ich Naturfliesen auf der Terrasse verlegen lassen, was von beidem ist jetzt besser (Wetterbeständigkeit, Pflege und Langlebigkeit)?
Freue mich auf deine Antwort Silke ;-)
MVG Maraike
Antwort von Casa:1 Zementfliesen
Liebe Maraike,
Danke für Ihren Kommentar. Leider sind Zementfliesen nicht für den Außenbereich geeignet, allenfalls in frostsicheren, überdachten Bereichen könnte man sie einsetzen. Das liegt daran, dass sie nicht gebrannt, sondern unter sehr hohem Druck verdichtet werden und offenporig sind. Wenn sie im Außenbereich liegen, kann über die Fugen Wasser in die Fliesen eindringen, und bei Frost könnten sie kaputtgehen. Es gibt allerdings schöne Alternativen, zum Beispiel die Serie La Villette - das sind Feinsteinzeugfliesen mit hoher Rutschhemmung (R10) und Widerstandsfähigkeit. Feinsteinzeug wird bei sehr hohen Temperaturen gebrannt und hat eine geringe Wasseraufnahme.
Darüber hinaus gibt es weitere Fliesen, die auch im Außenbereich verlegt werden können. Diese haben wir gerade erst in unser Sortiment aufgenommen. Es handelt sich um sehr robuste Fliesen für den Außenbereich, die auch die Muster der Zementfliesen aufgreifen. Sie sind noch nicht auf unserer Website, aber wenn Sie möchten, kann ich Ihnen Info-Material dazu schicken. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an info@casa1.de.
Herzliche Grüße
Silke Wiegand
Casa:1
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